Freitag, 30. September 2011

... ways to stay ...



biggi.deluxe.fotografie


ich verreise sehr gerne. ich verreise sehr gerne an schöne orte und genieße es, für die dauer des aufenthaltes dort in einem ansprechenden umfeld zu wohnen. es ist allerdings nicht immer leicht, etwas nettes zu finden. oft suche ich tagelang in diversen katalogen oder internetseiten und bin dann irgendwann meist so genervt, dass ich am liebsten gar nicht mehr verreisen mag. ach, da erinnere ich mich übrigens gerade an ein ferienhaus in der bretagne, das von der einrichtung her so gar nicht meinem damaligen stilempfinden entsprach. oooh, es war ja sooo dunkel und schäbig ("shabby chic" war noch nicht erfunden). ich habe dann auch sofort meine mutter angerufen und ihr angekündigt, nach spätestens drei tagen wieder nach hause zu kommen. und dann haben mir gefühlte drei tonnen rosafarbenes krepppapier geholfen, die möblierung ein wenig aufzuwerten, so dass es sich für die geplante verweildauer durchaus noch stilvoll wohnen ließ ...





heute würde mich rosafarbenes krepppapier in feriendomizilen wohl sofort in die flucht schlagen. und meine mutter rufe ich meist nur noch an, um nachzufragen, ob der pubertierende sohn daheim auch schön artig ist. und erkundige mich, ob er unser haus nicht vielleicht ganz eigensinnig mit einer bunten sammlung aus glasflaschen mit klebrigem, alkoholischem inhalt oder trendigen pizzakartons umdekoriert hat ... ja, ja, hatten wir schon, vor gar nicht allzulanger zeit. nach unserer rückkehr von einem verlängerten wochenende in brügge wunderten wir uns sehr über festgeklebte teppiche mit undefinierbaren flecken (der sohn: "das war bestimmt der hund" ...). wie gut auch, dass ich mich kurz darauf bei "facebook" angemeldet habe und mich der sohn in seinen freundeskreis aufgenommen hat ... denn dort konnte ich ihn mit gefühlten fünfunddreissig personen auf dem neuen, weissen sofa im wohnzimmer bewundern (der sohn: "das war sowas von bequem"...). schnell konnte anhand des fotos nun auch das geheimnis der klebenden teppiche geklärt und der hund von allen vorwürfen freigesprochen werden ... es wundert mich im übrigen immer noch, dass ich den virtuellen freundeskreis noch nicht verlassen musste ...


 
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aber eigentlich wollte ich euch ja nur das stilvolle apartment in rom zeigen, in das ich zusammen mit dem herrn des hauses aus gegebenem anlass gereist bin. es war sowas von wundervoll und romantisch ...  wir hatten dort sogar einen kleinen balkon, der zu einem ruhigen, begrünten innenhof hinausging. dort konnten wir den tag ganz entspannt mit einem cappucino beginnen und mit einem glas rotwein ausklingen lassen. die lage war prima, direkt am vatikan, umgeben von zahlreichen einkaufsgelegenheiten, metro- und busstationen. irgendwann habe ich zufällig im internet "waytostay" entdeckt. dort gibt es eine große auswahl sehr schöner ferienwohnungen und seitdem ist die suche nach einem domizil zumindest für europäische großstädte einfacher geworden. im vergangenen jahr haben wir dort eine wohnung in berlin gebucht, die ebenfalls großartig und empfehlenswert war. ich finde die atmosphäre in solch einem apartment viel persönlicher als in einem hotel. man lebt dort für kurze zeit zusammen mit den bewohnern der stadt in einem "echten wohnhaus" und fühlt sich nicht so wie einer von fünfhundertdreiundneunzig touristen in einem der dreihundertsiebenundvierzig gleichartigen hotelzimmer. und, mal ehrlich, wer benötigt schon jeden tag ein frisches handtuch ...



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aber wie auch immer, rom ist wahrlich eine reise wert, ob im hotel oder im ferienapartment oder ... und falls ihr noch nicht dort gewesen seid, "avanti, avanti" ... lediglich das gefühl, die gesamte weltbevölkerung hat sich auch auf den weg dorthin gemacht, ist zeitweise ein wenig beengend ... aber heißt es nicht auch "viele wege führen nach rom" ... vielleicht hatten das zu unserem reisezeitpunkt all zu viele reiselustige mitmenschen all zu ernst genommen ... nun ja, ein wenig störend sind dann diese anderen menschen in großer zahl auf fotografien von antiken bauwerken. okay, die mageren gladiatoren, die allein zu fotozwecken vor allerlei ruinen auf zahlenden touristen warten, sind auch nicht gerade stilecht ... aber massige körper in luftiger outdoorbekleidung wirken in diesem ambiente auch nicht unbedingt  fantasieanregend (und herrensandalen in antiken zeiten waren sicherlich auch ansehnlicher als die heutigen modelle) ...  nichts desto trotz können sie die schönheit der prächtigen gebäude dieser stadt jedoch nicht wirklich beeinträchtigen ...



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... nun verabschiede ich mich von "bella roma" und wünsche euch ein sonniges, langes spätsommerwochenende. genießt die zeit und plant doch vielleicht mal wieder eine kleine flucht aus dem alltag - muss ja nicht rom sein ...


... arrivederci ...