Freitag, 3. Juli 2015

... LA BRETAGNE - tausend kilometer bis zum meer ...


es war halb drei uhr in der nacht und trotz eingestelltem KLINGELTON SEIDENWEICH waren die gedanken nicht nur TAUSEND KILOMETER sondern gefühlte TRILLIONEN LICHTJAHRE vom MEER entfernt ... das wasser aus der dusche hinterließ ganz und gar kein vorfreudig prickelndes gefühl von SALZ AUF DER HAUT und das mit der BADEBEKLEIDUNG sollte nach einem blick in den spiegel eh noch einmal überdacht werden ... 




mir fällt dabei gerade ein, dass im keller meiner mutter sicherlich noch der fröhlich bunt-gestreifte STRANDUMHANG MIT GUMMIZUG IM HALSBEREICH liegt, den wir früher bei familienreisen immer im gepäck hatten ... KENNT DEN JEMAND ??? ... unter der fürsorglichen obhut der eltern wurde bei uns stets darauf geachtet, dass NASSE BADEBEKLEIDUNG umgehend gewechselt wurde ... man wollte sich die FERIEN ja schließlich nicht mit einer VERKÜHLTEN BLASE verderben ... nun ja, und da wir nicht zu den ANHÄNGERN der FREIKÖRPERKULTUR gehörten, kam besagter strandumhang zum einsatz ... hätte ich mich nur mal früher mit YOGA-HALTUNGEN wie dem BAUM und den BANDHAS vertraut gemacht ... so stand ich unverwurzelt, instabil und schwankend mit meinem strandumhang an den beliebten badestränden des europäischen kontinents ... ich fühlte die mitleidigen blicke ALLER STRANDBESUCHER auf mich gerichtet während ich tapfer versuchte, den BADEBEKLEIDUNGSWECHSEL zu vollziehen ... wer weiß, wie viele badegäste noch heute an den folgeschäden eines gescheiterten STRANDUMHANGEINSATZES leiden müssen ... fortgeschrittene urlauber schafften diese übung bemerkenswerterweise sogar einhändig mit festgehaltenem STRANDLAKEN OHNE GUMMIZUG ...







ich glaube, ich bin ein wenig abgeschweift: war ich doch schließlich noch gar nicht AM MEER ... sondern immer noch mehr als TAUSEND KILOMETER entfernt ... es dauerte auch noch eine weile, bevor wir endlich die ERSTEN KILOMETER in angriff nehmen konnten ... so kam kurz vor dem aufbruch gerade DER SOHN nach hause ... eine verabschiedungszeremonie mit klugen elterlichen ratschlägen für die zeit daheim gab es bereits mehrfach (wie das so ist) am vorabend  ... aus diesem grund (und da der ABI-BALL des sandkastenfreundes wohl eine feucht-fröhliche angelegenheit war) wurde nur nochmal aus der ferne "SCHÖNEN URLAUB MAMA UND PAPA" zugerufen und DAS KIND verschwand mit der LIEBEN FREUNDIN dorthin, wohin ich mich auch noch einmal gerne zurückgezogen hätte ... GÄHN ... sicherheitshalber wurde zum wiederholten male geprüft, ob AUCH DER KOSMETIKKOFFER verstaut war ... der schon länger zurückliegende (KURZ-) URLAUB OHNE KOSMETIKKOFFER (HERR.DELUXE hatte ihn daheim im flur stehen lassen) hat (nicht nur bei mir) eine gewisse ZWANGSNEUROSE hinterlassen ... 

HERR.DELUXE musste in besagtem KOSMETIKKOFFERLOSEN (KURZ-) URLAUB feststellen, dass diese (in seinen augen) KLEINE UNACHTSAMKEIT sowohl in zeitlicher, als auch in finanzieller hinsicht DESASTRÖSE AUSWIRKUNGEN hatte ... seitdem schauen wir beide eher auf den KOSMETIKKOFFER als auf ein gegebenenfalls noch eingeschaltetes BÜGELEISEN ... da muss man schließlich PRIORITÄTEN setzen ... irgendwann konnte die URLAUBSREISE dann aber doch beginnen und die ERSTEN KILOMETER wurden wir nur von der dame aus dem NAVIGATIONSGERÄT mit ihrem unstillbaren informationsbedürfnis unterhalten (vermutlich auch eine art zwangsneurose) ... der wunderbare, neue AUTOBAHNABSCHNITT mit den BÄUMEN DER JAHRE 1989 - 2014 blieb für uns IM DUNKEL DER NACHT verborgen und ein erstes INNERES LEUCHTEN stellte sich erst an einer jenseits der nationalen grenze liegenden raststätte ein ...





dort gab es (ERSTENS) einen NESPRESSO-AUTOMATEN mit meiner LIEBLINGSKAFFEESORTE ... leider offerierte ihn mir niemand mit den worten: "VOTRE RISTRETTO, MADAME DELUXE" ... mehr oder weniger stellte sich die bedienung zur frühen morgenstunde (DER GERÄT WIRD NIE MÜDE ...) unter zuhilfenahme einer FRANZÖSISCHEN GEBRAUCHSANLEITUNG eher als wenig kundenfreundlich dar ... das ergebnis entsprach (vermutlich aufgrund einer sprachbarriere) auch nicht unbedingt der gewohnten qualität, aber: ... nun ja, es gab da im blickfeld ja noch (ZWEITENS) dieses unglaublich ansprechende WOHNMAGAZIN, dessen erwerb schnell über das nicht so ganz zufriedenstellende kaffeeerlebnis hinwegtröstete ... BIGGI.DELUXE und WOHNMAGAZINE - eine verhängnisvolle affäre ... und jetzt: PURE MAISON - dieser name alleine ... übrigens wurde hier erotisches zeitschriftenmaterial  (SIEHE HIER) vermutlich nur auf anfrage verkauft  ... ich äußerte daher meine vermutung, dass der französische lastkraftwagenfahrer sich wohl doch eher für eine in harmonischen farben ausgestattete fahrerkabine interessiere  ... HERR.DELUXE hingegen meinte, dies sei unfug ...




wie auch immer ("quoi qu'il en soit" würde der franzose vermutlich sagen), es waren noch ETLICHE KILOMETER BIS ZUM MEER zurückzulegen und bei einer höchstgeschwindigkeit von EINHUNDERTZEHN STUNDENKILOMETERN auf den französischen nationalstraßen dauerte es halt ... auf der AUTOROUTE hingegen ging es mit EINHUNDERTDREISSIG STUNDENKILOMETERN ein wenig schneller voran ... leider relativierte sich dies jedoch schnell, war nicht nur die bedienung französischer kaffeeautomaten eine herausforderung ... im ferienreiseverkehr AUS VERSEHEN an der AUTOBAHNGEBÜHRENBEZAHLSTATION an den automaten ohne zwischenmenschliche kommunikationsmöglichkeit geraten zu sein, war, trotz sprachbarriere, DOOF (hier würde der franzose wohl eher "MERDE !" sagen) ... dabei war ich schon froh, nah genug an das gerät herangefahren zu sein um überhaupt eine aktion ausführen zu können ...
   






aufgrund einer unüberschaubaren vielzahl von einführungsöffnungen für TICKET/KREDITKARTE/GELD war es nicht ganz leicht herauszufinden, welche karte in welchen schlitz gehörte ... für diejenigen, die solch eine erfahrung noch vor sich haben - MERKE: alles in einen schlitz stecken (den schwarzen) - NACHEINANDER !!!  und: NEIN - KEIN BARGELD ... ob ich auch noch meine PAYBACK-KARTE hätte einführen können:  JE NE SAIS PAS ... hier sei noch angemerkt, dass sich auch der ZAHLVORGANG mit BARGELDEINWURF nicht unbedingt einfacher gestaltet ... als ich es unter dem bohrenden blick von HERRN.DELUXE geschafft hatte, ohne beschädigung der fahrerseite nah genug an den automaten heranzufahren um das ticket einschieben zu können und schon fast aufatmen wollte ... fällt das wechselgeld in einen MÜNZRÜCKGABESCHACHT der sich auf fast UNTERIRDISCHEN NIVEAU befindet ... BINGO ... offensichtlich hatte bei der konstruktion solcher geräte niemand berücksichtigt, dass es KURZARMIGE MENSCHEN in HÖHERGELEGTEN AUTOMOBILEN gibt ... vorzugsweise fährt man also an einen schalter mit menschlichem innenleben ... freundlich ausgestreckte arme begegneten sich, ich wurde mit BONJOUR MADAME begrüßt, man wünschte mir BONNE JOURNÉE, sagte AU REVOIR und ich freute mich geradezu auf die nächste ZAHLSTATION ... HERR.DELUXE konnte DAS übrigens nicht nachvollziehen ...

wie dem auch sein, auch wir schafften es schließlich nach ungefähr zwölf stunden die TAUSEND KILOMETER BIS ZUM MEER zurückzulegen und im geliebten FINISTèRE das für dieses jahr gewähle ferienhaus in besitz zu nehmen ... wie bereits vor zwei Jahren (SIEHE HIER) haben wir bei der auf diese region spezialisierte agentur ET SI ON PARTAIT ... EN BRETAGNE gebucht. Dort hatten wir beste erfahrungen gemacht, es gibt eine große anzahl geschmackvoller häuser (das ist in der BRETAGNE nicht selbstverständlich), KEINE SPRACHBARRIEREN, die betreuung ist persönlich und die wirklich umfangreichen begleitinformationen sind absolut empfehlenswert ... ein reiseführer mit sogenannten "INSIDERTIPPS" kann da jedenfalls nicht mithalten ... sicherlich hätten wir die kleine STRANDBAR "CHEZ MARIE-CATH" sonst (bedauerlicherweise) nicht gefunden ... dort haben wir oft gesessen und den traumhaften blick über den STRAND von PORS CARN genossen ... es gibt köstlichen KOUIGN dort, einen speziellen bretonischen kuchen der mit zerlassener, leicht gesalzener butter getränkt wird ... nach dessen genuss ich allerdings sofort wieder an den strandumhang denken musste ... 




unser feriendomizil in der nähe von PONT L'ABBÉ war perfekt für uns ... besonders der groooße garten mit all den herrlichen ROSEN, dem LAVENDEL und den alten bäumen ist beneidenswert schön ... wir haben schon zum frühstück den tisch in die sonne getragen, neben den so üppig blühenden heckenrosen den ersten kaffee getrunken und uns auf den tag gefreut ... am abend haben wir auf der terrasse hinter dem haus mit der untergehenden sonne noch ein gläschen rosé getrunken und waren uns einig WIE SCHÖN DAS LEBEN IST ... ich erinnere mich an einen abend, an dem wir nach einem guten essen und einem schönen spaziergang noch an den strand gegangen sind um den sonnenuntergang zu betrachten ... DIESES LICHT - ach, könnte ich es doch beschreiben ... all diese zarten, in sich verlaufenden farben ... die nebelbänke ... die letzten surfer in ihren schwarzen neoprenanzügen dümpelten im wasser ... die in schwarz gekleideten angler standen wartend am strand ...  FACE à LA MER ... ich fühlte mich umgeben von diesem magischen licht und hätte mich überhaupt nicht gewundert, wenn sich einer der dunklen angler als NICHOLAS CAGE aus STADT DER ENGEL geoutet hätte ...





überhaupt diese BEGEGNUNGEN DER BESONDEREN ART ... eines abends lugte ganz vorsichtig ETWAS um die ecke und schaute durch die terrassentüre ... diesmal fühlte ich mich allerdings nicht an einen filmset in der STADT DER ENGEL erinnert, sondern eher an die MÄNNER, DIE AUF ZIEGEN STARREN ... leider entpuppte sich das vom nachbargrundstück ausgebüxte exemplar nicht als JEFF BRIDGES, was HERRN.DELUXE sicherlich auch nicht daran gehindert hätte, SIE/IHN am halsband gnadenlos abzuführen ... wir erklärtem dem tier die situation, aber es zeigte sich eher uneinsichtig (vermutlich aufgrund der sprachbarriere) und trottete bockig & störrisch neben HERRN.DELUXE durch die bretonische nacht richtung nachbargrundstück ... dort musste das arme tier dann angebunden im vorgarten die sterne anstarren, da die nachbarn sich zu dieser recht späten stunde auch nach energischem klingeln & klopfen unverständlicherweise sehr unkooperativ zeigten ... wir fragten dann sicherheitshalber bei WER.WEISS.WAS.DE an, ob denn eine, an einem bretonischen VORGARTEN-REGENROHR angebundene, ZIEGE eine dunkle nacht alleine überleben könne und beschlossen nach unklarer sachlage kurzerhand: SIE KANN ... die ZIEGE war da allerdings anderer meinung, ZICKTE & MECKERTE durch unseren unruhigen schlaf ... sie schien erst wieder glücklich, als die dame des hauses am nächsten morgen von diesem MALHEUR unterrichtet werden und "MON DIEU" das verstörte tier wieder in sein kleines ziegenhäuschen umsiedeln konnte ... 





und so verging ein kostbarer urlaubstag nach dem anderen und gerne hätte ich so etwas wie den SLOW-MOTION-MODUS einsetzen wollen, den das neue mobilfunktelefon des sohnes besitzt ... irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich auch noch gar nicht so viel erzählt ... aber wer bis hierher tapfer durchgehalten hat, der möchte jetzt vielleicht überhaupt nichts mehr von menschenleeren, kilometerweiten, weißen sandstränden, heimkehrenden fischerbooten, fangfrischem frisch (der mit BEURRE DEMI SEL angebraten himmlisch schmeckt), köstlichem cidre, klarer luft, weiter landschaft, wind & wellen und dem ganz besonderen SAVOIR VIVRE hören ... der möchte bestimmt viel lieber selber dort hinreisen, denn auch dort gibt es definitiv EIN STÜCK VOM GLÜCK ... habe ich euch neugierig gemacht, dann schaut doch einmal HIER ... dort gibt es noch viel mehr wunderschöne impressionen und ganz bestimmt auch ein passendes feriendomizil für (fast) jedes individuelle bedürfnis (ziegen allerdings nicht immer inklusive) ... 




gerade heute habe ich übrigens entdeckt, dass es bei ALDI-SÜD nun auch eine SONNEN-TANKSTELLE gibt ... EINFACH AUFTANKEN stand auf dem Gerät ... im schnellen vorbeifahren (HERR.DELUXE hatte keine zeit zum anhalten) glaubte ich einen ZAPFHAHN zu erkennen ... dies irritiert mich allerdings ein wenig ... bei der derzeitigen wetterlage ist der einsatz eines solchen automaten zwar nicht notwendig, aber ich werde mich sicherlich zu gegebener zeit einmal eingehender mit dieser verlockenden apparatur beschäftigen ... schließlich sind es nur WENIGE METER bis zu dieser filiale und keine TAUSEND KILOMETER BIS ZUM MEER ...


A BIENTÔT & AU REVOIR 

biggi